Numerologie: 5 Leben!

Jede Zahl hat eine bestimmte Bedeutung. Erfahren Sie in diesem Abschnitt aus dem Buch «Zahlenmatrix des Lebens» von Linus Maeder mehr über die Numerologie 5 Deutungen – was ist die Bedeutung und Zahlensymbolik von Fünf?

Es lebt nur der, der lebend sich am Leben freut.

Menandro

In der 5 manifestiert sich die Seele im Körper. Durch sie findet eine Beseelung des Körpers statt – Grundvoraussetzung für das Leben. Das Wort «Leben» stammt vom indogermanischen Wort [s]lei: feucht, schleimig, klebrig sein, kleben ab. Eng verwandt damit ist das Wort «bleiben». Wer also am Leben bleiben will, muss innerlich feucht bleiben!

Zahl Fünf: Raumvollendung

War die 4 die Zahl des Raumideals, so ist die 5 die Zahl der Raumvollendung. Mit dem Fünfeck lässt sich der letzte der fünf platonischen Körper bilden – der Dodekaeder. Er besteht aus zwölf Fünfecken, welche einen kugeligen Körper formen. Dieser Körper besitzt zwar immer noch einen klaren Aufbau und eine Logik, bricht jedoch aus der Starrheit rechtwinkliger Strukturen aus. Wenn wir ein Stück formloses Material nehmen, an ihm herumbasteln, es zerschneiden, verformen und schleifen, so erhalten wir einen individuellen Körper. Durch die 5 individualisiert sich Materie. Bauklötze schichten wir so aufeinander, wie es uns gefällt, und schaffen so spezielle Figuren.

Die Semantik der 5

Als Zeichen besteht die 5 aus einem nach links offenen Bogen und einem nach rechts offenen Winkel. Das Zeichen für das Individuelle: Es besteht aus Ecken und Kanten und besitzt gleichzeitig eine abgerundete Form. Der Winkel steht dabei für das harte, eroberungswillige männliche, die Rundung für das sanfte anschmiegsame weibliche Prinzip.

Die 5 bei den Ägyptern

Die 5 wurde in Ägypten viel verwendet. Im pythagoreischen 3-4-5 Dreieck führte sie zum geometrisch einwandfrei konstruierbaren rechten Winkel. Mit geknoteten Seilen konnte so das Land nach dem alljährlichen Nilhochwasser frisch vermessen werden. Die Chephren-Pyramide wurde nach diesem Dreieck konstruiert. Der Mensch bestand aus fünf Elementen: Akh, das die Form der Toten in der Unterwelt bezeichnete; Ka, die kreative Lebenskraft, die auch nach dem Tode fortbestand; Ba, der Persönlichkeit; dem Namen, der wichtig war für das Überleben, und dem Schatten, der vor allen Gefahren geschützt werden musste. Das Ankh besitzt drei Schenkel und zwei zu einem Ring geschlossene Strahlen. Es war ein Symbol für das körperliche und jenseitige Leben und stand für die allem Lebendigen innewohnenden Lebenskraft.

Die 5 bei den Griechen

Pythagoras schrieb der 5 Sinnlichkeit und Männlichkeit zu. Als Summe der 2 als erster weiblichen Zahl und der 3 als erster männlicher Zahl stand sie für ihn für die hieros gamos, die heilige Hochzeit der Götter, oder zwischen Himmel und Erde. Der Pythagoreer Hipassos von Metapont verriet als erster das wahrscheinlich als Geheimsymbol geltende Pentagondodekaeder. Den vier Elementen stellte Aristoteles den
Äther
als 5. Element oder als Quintessenz hinzu und schrieb diese Eigenschaft dem Dodekaeder zu. Er beschrieb die fünf Haupttugenden des Menschen.

Die 5 bei den Sumerern und Babyloniern

Die 5 wurde bei den Babyloniern der verehrten Venus zugeordnet und durch das Pentagramm symbolisiert. Die später entstehenden muslimischen Kulturen übernahmen die 5 und ihre Darstellung in vielen geometrischen Mustern. Die ausgestreckte Hand gilt in diesen Kulturen immer noch zur Abwehr des Bösen. Fünfmal am Tag wird gebetet.

Die 5 bei den Mayas

Die 5 bestimmte in der Maya-Kosmologie das Zentrum der vier Weltgegenden. Mehrere Götter besitzen fünffältige Gestalten, und eine Gottheit zergliederte sich in fünf Farben und fünf Figuren und Aspekte. Im Jahreskalender wurden zu den 360 Tagen fünf Schalttage hinzugefügt, um das Jahr komplettieren. 5 war
der Pulsstrahl der Mitte
. Argüelles beschrieb ihn so:
Der fünfte Impuls ist also eine Wiederholung des ersten, dann aber auf einem höheren Niveau. So wie in der Musik der Oberton harmonisch mit den anderen, niedrigeren Tönen mitschwingt. Hier integriert, verstärkt der fünfte Impuls die Abläufe aus den ersten vier Impulsen.

Die 5 bei den Chinesen

In der chinesischen Weltordnung gibt es fünf Weltrichtungen, da die Mitte mit eingerechnet wird. Es existieren fünf Elemente, denen die menschlichen Lebensprozesse folgen und deren Ausgleich für die Gesundheit elementar sind: Feuer schmilzt Metall, Metall schneidet Holz, Wasser löscht Feuer, Erde saugt Wasser, und Holz pflügt Erde. Im chinesischen System existieren im weiteren fünf Farben, fünf Gerüche, fünf Geschmacksrichtungen, fünf Töne, fünf Sitten und fünf Tiergattungen. Der Buddhismus kennt die fünf Verbote, der Konfuzianismus die fünf Qualitäten. Als fünf Glücksgüter werden Reichtum, langes Leben, Frieden, Tugend und Gesundheit bezeichnet. Im Lo-Shu-Quadrat liegt die 5 als Symbol der Mitte und des Menschen im Zentrum. Die 5 bedeutet in der taoistischen Numerologie Abenteuer und Risiko, Abwechslung und Vielseitigkeit. Sie ist die Zahl des Lebendigen, der Sinne, der Spontaneität, der Beweglichkeit. Bei ihr steht der Mensch im Zentrum. Sie will hoch hinaus und benötigt dafür viel Energie. Eine 5 mag sympathisch, zielgerichtet und beweglich sein; sie kann aber auch launenhaft, überreizt, übermässig aufgedreht, sprunghaft, rücksichtslos, genusssüchtig und zu Exzessen neigend sein.

Die 5 bei den Indern

Die Inder beschrieben die Zahl 5 mit folgenden Wörtern: bāṇa, śara, iṣu
die fünf Pfeile (Kamas)
, Pāṇdava
die fünf königlichen Brüder
, indriya
die fünf Sinne
, Rudrāsya
die fünf Gesichter des Shiva
, bhūta
Elemente
, mahāyajna
Opfer
, prāṇa
Atem
.

Die 5 in der Bibel

Mose schrieb fünf Bücher, und die zehn erhaltenen Gebote waren zu je fünf auf zwei Steintafeln geschrieben. Matthäus beschrieb die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen (Mt 25). Die Mitte des Kreuzes ergibt zusammen mit den vier Armen fünf Punkte. Fünf Wundmale wurden Christus am Kreuz zugefügt. Mit fünf Broten speiste der Herr während des Exodus 5000 Menschen. In vielen Bibelstellen wird der 5 die Sinnenhaftigkeit des Menschen zugeordnet, welche er durch Tugendhaftigkeit und Busse überwinden kann.
Erst im fünften Jahre dürft ihr die Früchte essen, um euch ihren Ertrag fortan zu sichern.
(Lev 19,25)
Isst jemand aus Versehen Heiliges, soll er ein Fünftel des Betrages dazutun und es dem Priester geben samt dem Geheiligten.
(Lev 22,14)

Die 5 im Mittelalter

Der auf dem Pentagramm basierende Drudenfuss wurde im Mittelalter oft verwendet, um böse Geister fernzuhalten oder besondere Beschwörungen zu vollziehen. Agrippa von Nettesheim erstellte eine Zeichnung, die den Menschen genau in das einem Kreis einbeschriebene Pentagramm setzte. Die Alchemisten fügten den vier Elementen die quinta essentia hinzu, die der eigentliche Lebensträger ist. Diese Quintessenz herzustellen war das eigentliche Ziel der Alchemie. Wegen der fünf menschlichen Sinne wurde die 5 oft auch als Verhaftung des Menschen an die irdische Welt gedeutet. Damit erhielt sie Bedeutung als Zeichen für die Unvollkommenheit.

Die Farbe der Zahl 5

Die Farbe der lebendigen 5 ist das Gelb. Das Wort stammt von der indogermanischen Wurzel ĝhel
glänzend, schimmernd, blank
ab. Verwandte Wörter sind
Gold, Blond, Glas, Glanz, glimmen, glühen, glotzen
und
Glatze
. Gelb leuchten die warmen Strahlen der lebensspendenden Sonne. Gelb leuchten die Blüten der Sonnenblume, des Löwenzahns und vieler weiterer Blumen. Gelb sind Früchte wie Zitronen, Grapefruits, Quitten, Bananen oder manche Apfelsorten. Unser Urin ist gelb gefärbt. Am Sonnenlicht vergilben Bücher und die weisse Farbe auf unseren Wänden. Wir ärgern uns, bis uns die Galle hochkommt. Der Gallensaft besitzt eine gelbliche Farbe. Die Galle ist nach ihrer gelbgrünlichen Farbe benannt und besitzt dieselbe Sprachwurzel wie
gelb
. Die Farbe Gelb steht also symbolisch für Freude und Ärger, Lust und Wut, Individualität und Konformität.